Als Regie-Debüt gleich einen Beitrag zu einem millionenschweren Filmfranchise leisten zu dürfen, das ist zurecht eine Seltenheit. Doch Simon Kinberg, der sich als Regisseur von X-Men: Dark Phoenix genau das auf die Kappe schreiben darf, ist kein Neuling im Team der Mutanten-Filme. Als Drehbuchautor und Produzent gehört er seit über 10 Jahren fest zum X-Men-Team. Umso überraschender, was Kinberg nun ins Kino bringt, da er erstmals im Regiestuhl Platz genommen hat.
Dark Phoenix spielt etwa 10 Jahre nach der abgewandten Apokalypse im vorausgegangen X-Men-Film. Inzwischen werden die Mutanten als Superheld*innen gefeiert und vom US-Präsidenten ganz offiziell zur Hilfe gerufen, wenn's etwa bei einer Weltraum-Mission mal brenzlig für die menschliche Besatzung wird. Der Ruhm ist eine schöne Abwechslung für die bisher so verachteten Menschen mit besonderen Fähigkeiten (wie Fliegen, Laserstrahlen aus Augen schießen oder eine lässige Ganzkörper-Verwandlung). Trotzdem sind auch die Mutanten nicht davor gefeit, dass ihnen der Ruhm zu Kopf steigt. So geschieht es dem hochverehrten Professor Charles Xavier. Vor lauter Beweihräucherung fehlt ihm der klare Blick auf einen seiner Schützlinge: Jean Grey. Nach der Weltraum-Mission macht sie eine befremdliche Veränderung durch.
Simon Kinbergs Dark Phoenix reiht sich als siebter regulärer Hauptfilm in den X-Men-Kanon ein, als Fortsetzung zu X-Men: Apocalypse (2016). Gleich zum Auftakt des neuen Kapitels werden Fans des Film-Franchises jedoch überrascht und vielleicht ein wenig enttäuscht sein: Es gibt keinen verrückt animierten Vorspann mehr, der bis dato ein Markenzeichen der Reihe war. Stattdessen: ein schlicht und düster eingeblendeter Titel, was wiederum eine passende Einstimmung ist. Denn Dark Phoenix bildet inhaltlich und visuell einen finsteren Beitrag zum Franchise und zugleich einen vergleichsweise schlichtes Spektakel. Es ist immer noch opulentes Effekte-Gewitter, doch während es in Apocalypse und Zukunft ist Vergangenheit (2014) jeweils ums Ende der Welt ging, versteht sich Dark Phoenix geradezu als Charakterdrama.
Im Fokus steht die Figur Jean Grey (melancholisch und mächtig überzeugend gespielt von Sophie Turner), deren Backstory aus Der letzte Widerstand (2006) in diesem Film neu geschrieben wird. Als Bösewichtin fungiert dabei Jessica Chastain endlich in einem Superhero-Movie zu sehen, nachdem sie einige Genre-Angebote aufgrund der Repräsentation von Frauen ausgeschlagen hat. Schade allerdings, dass Chastain als stoische Alien-Antagonistin mit minimaler Varianz im Ausdruck eine wenig charismatische Gegnerin ist. Umso ausdrucksstärker darf Jennifer Lawrence als Mystique einmal mehr auftrumpfen und in aller Deutlichkeit auf die X-Women hinweisen. (Quelle: kinofilmwelt.de)
Extras: Audiokmmentar von Simon Knberg und Hutch Parker - Entfallene Szenen - Aufstig des Phönix:Making of Dark Phöniex, Beast erklärt, wie man mit einem Jet in den Weltraum fliegt, Kinotrailer
Freigegeben ab 12 Jahren.
Personen: Kinberg, Simon
Kinberg, Simon:
X-Men: Dark Phoenix : Twenty Centery Fox, 2019. - 114 Min. 1 Blu-ray DisK
EAN 4010232078483
Schöne Literatur - Signatur: 14 - Blu-ray Disc