Opulenter Bildband, in dem die Tochter von Albert Camus versucht, Leben und Werk ihres Vaters authentisch darzustellen. (BI) Diese bibliophil gestaltete Dokumentation soll nach eigenen Angaben der Herausgeberin, die den Vater Albert Camus als Vierzehnjährige verloren hat, auch ein persönliches Erinnerungsbuch für ihre eigenen Kinder und Enkelkinder sein. Die Fülle an Dokumenten, Fotografien und biografischen Materialien ist chronologisch nach vier Lebensabschnitten gegliedert: 1913-1936 "Die Genese"; 1937-1945 "Das Erwachen. Die Aktion"; 1946-1951 "Die Revolte"; 1952-1960 "Einsam. Solidarisch." Jedem Kapitel wird jeweils ein Textausschnitt aus dem Werk Camus' als eine Art Leitlinie der folgenden Lebensphase vorangestellt. Die Schwarzweißfotos sind typische Momentaufnahmen aus dem beruflichen, öffentlichen und privaten Leben des Künstlers, die mit knappen Bildlegenden erläutert werden. Dazu kommt eine Vielzahl an Dokumenten aus Tagebüchern, Entwürfen oder Briefen, aber auch Abbildungen von Plakaten, Theaterzetteln, Notizen, Buchcover etc., vielfach kommentiert oder mit Anmerkungen zum besseren Verständnis versehen. So gelingt es der Herausgeberin, ein eindrucksvolles Porträt von Albert Camus zu gestalten, obgleich sie sich nicht anmaßt, "die ganze Wahrheit über ihren Vater zu wissen" und zu vermitteln. Insgesamt betrachtet ein formal und inhaltlich äußerst ansprechender Bildband, der auch Camus-Kennern viele neue Einsichten in Leben und Werk dieses Ausnahmeliteraten bietet. *bn* Jutta Kleedorfer

Personen: Camus, Catherine Mahasela, Marcelle Letzkus, Alwin