Die Geschichte einer Buchdruckerfamilie im Straßburg des 16. Jahrhunderts. (DR) Straßburg 1512: Nach dem plötzlichen Tod des Druckers Johann Prüß erbt sein Sohn Hans die Druckerei. Hans meidet jedoch jegliche Arbeit und erfreut sich am Glücksspiel und am Alkohol. Seine Schwester Margarethe, eine Druckerin mit Leib und Seele, kann den Untergang der Druckerei gerade noch abfangen. Aber als Frau hat sie in dieser Zunft kaum Rechte. Mit ihrem Mann Balthasar druckt sie eines der umfangreichsten Bücher: das Weltbuch, die Chronica. Überzeugt und unbeirrt drucken sie weitere Schriften von Reformatoren und verbreiten dadurch neues Gedankengut im ganzen Land. Die Macht des Straßburger Rates, der die Buchzensur gegen alle Schriften Andersdenkender ausdehnt, trifft die Familie mit ihren sechs Kindern hart. Sabine Weiss hat gut recherchiert, sie schildert, wie sich der Glaubensstreit durch Luther und die Verfolgung der Wiedertäufer ausbreitet. Pest, Arbeitslosigkeit und der Glaubenskrieg bestimmen den Alltag zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Ein spannend geschriebener Roman, der Einblick in das Druckerhandwerk, das Alltagsleben und in Politik und Wirtschaft im Straßburg jener Zeit gibt. Die Anmerkungen im Epilog sind sehr interessant, da sie auf reale Personen und Orte eingehen. Ein spannendes, interessantes Gesamtkonzept. Für alle Bibliotheken empfehlenswert. *bn* Maria Dorrer

Personen: Weiss, Sabine