Ein Plädoyer für neue Wege der Motivation. (PP) Noch ist der in der industriellen Ökonomie etablierte Motivationsmechanismus "Zuckerbrot und Peitsche" derart verankert, dass sich andere sehr einleuchtende und aus eigener Erfahrung bekannte Mechanismen im großen Maßstab nicht durchsetzen können. Während nämlich in der realen Erwerbsarbeit nach wie vor hierarchisch organisierte Fremdbestimmung vorherrscht, plädiert Pink, Bestseller-Autor und Ghostwriter für Al Gore, in seinem 2009 erschienenen und nunmehr in deutscher Sprache vorliegenden Buch für die Etablierung der drei Motivationsfaktoren Selbstbestimmung, selbstgesteuerte Perfektionierung und Sinnerfüllung. Pink untermauert seine gut lesbare Darstellung mit Erkenntnissen aus volkswirtschaftlichen, psychologischen und biologischen Studien und führt Initiativen wie Wikipedia, Firefox oder Linux als praktische Umsetzung seiner Idealvorstellungen an. Pink scheint dabei entgangen zu sein, dass seit langem jede ehrenamtliche und freiwillige Tätigkeit auf mindestens einem der von ihm als recht neu dargestellten motivierenden Faktoren beruht. Seine enge Sichtweise lässt sich auch an den zahlreich benutzten IT-Metaphern ablesen. Im Wesentlichen ginge es nämlich darum, unser "Motivations-Betriebssystem" auf "Motivation 2.0 upzugraden" und laufend "Performance-Messungen" durchzuführen. Außerdem übersieht Pink, dass die "Motivation 2.0" ihrerseits der Motivation bedarf. Wäre nämlich jede(r) immer schon selbstbestimmt sinnsuchend auf Perfektion aus gewesen, hätte sich unser fremdbestimmtes System überhaupt nicht durchsetzen können. *bn* Simone Klein

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Personen: Pink, Daniel H. Haim, Birgit

Interessenkreis: *P Philosophie, Pädagogik, Psychologie