Der Autor beschreibt ein Verbrechen innerhalb eines größeren gesellschaftlichen Delikts. (TD.D) Roberto Alajmo schildert in seinem Roman die scheinbar so einfache Geschichte einer Familie aus Palermo. Fest steht: Nicola Ciraulo, ein Nichtsnutz und Tagedieb, liegt tot mitten im Wohnzimmer, hingestreckt von drei Schüssen. Der mutmaßliche Täter ist sein 20-jähriger Sohn Tancredi, ein arbeitsloser Versager und Tagträumer. Die Polizei verhört alle Familienmitglieder und Tancredi nimmt bereitwillig die Schuld auf sich, hüllt sich aber sonst in Schweigen. Vor einiger Zeit hatte die Familie den Tod der kleinen Tochter zu beklagen, die das Opfer einer Schießerei zwischen zwei rivalisierenden Mafiaclans geworden war. Mit dem Schmerzensgeld, das die Familie kassierte, wurde ein Volvo angeschafft, den Tancredi leicht beschädigte, wodurch es zum Streit mit dem Vater kam... Ist der Sohn tatsächlich ein Vatermörder? Die Geschichte ist ein wenig langatmig. Der Autor erzählt in seinem grimmig-komischen Roman von einer Familie von Hungerleidern, die in einem verwahrlosten Wohnviertel in einem elenden Loch hausen und immer mit Geldproblemen zu kämpfen haben. Der engagierte Sprecher Josef Tratnik schlüpft gekonnt in die verschiedenen Rollen und verleiht somit jedem Charakter ein eigenständiges Profil. Er liest klar und gut verständlich. Die sechs CDs sind in einer lindgrünen Hartplastikbox sicher verpackt und alle wichtigen Informationen findet man auf dem Umschlag. *bn* Margit Weis

Personen: Alajmo, Roberto Tratnik, Josef