Liebesgeschichte zwischen zwei Außenseitern. (DR) Oliver ist ein seltsamer junger Mann - gefangen in der Vergangenheit. Den Verlust des Vaters als Kind hat er nie richtig verarbeitet. Miranda ist eine geheimnisvolle Fotografin, die willkürlich Personen aus dem Telefonbuch auswählt, um diese dann nachts zu fotografieren. Sie positioniert sich in Vorgärten und porträtiert Fremde, die nach Einbruch der Dämmerung ihre Masken abnehmen. Die beiden jungen Leute laufen sich durch Zufall über den Weg - und finden sich sympathisch. Beide leben ein Leben abseits von Normalität, sind in ihrem Tun gefangen und sehr einsam. Olivers verbissene Suche nach einem jungen Mann, der ursprünglich als Adoptivkind von seinen Eltern hätte aufgezogen werden sollen, nach dem frühen Tod des Vaters jedoch nach wenigen Wochen weggegeben wurde, bildet das zentrale Thema des Romans. Oliver spürt den vermeintlichen Bruder auf - und setzt damit eine ganze Kette von Ereignissen in Gang. Die Autorin seziert die handelnden Personen ähnlich wie die junge Fotografin ihre "Bildobjekte" im Roman. Sie nimmt ihnen nach und nach die Masken ab. Übrig bleibt eine Familie mit all ihren menschlichen Verfehlungen, Hoffnungen und verpassten Chancen. Die Liebesgeschichte zwischen Oliver und Miranda passiert so ganz nebenbei - eine zarte Melodie, die die Handlung trägt. - Empfehlenswert. *bn* Barbara Rieder

Personen: Mullins, Meg Thiesmeyer, Ulrike