Eine unverwechselbare lyrische Stimme führt uns durch fantasievolle poetische Landschaften. (DL) Margarita Fuchs überzeugt in ihrem neuen Buch mit vier zarten Gedichtzyklen. In fünfzehn Gedichten zeichnet der erste Zyklus "rokokohaus" unterbewusste Landschaften mit skurriler Farbenfrohheit und Glücksmomenten, die mit poetischen Pinselstrichen vor das innere Auge der Leserschaft gebannt werden. Der zweite Zyklus "déjà vu" verbeugt sich vor der Macht der Erinnerung und großen Literaten wie Marcel Proust oder Robert Walser. In "Bürgerspitalgasse 1" blickt uns sogar George Clooneys "gerunzelte stirn aus der tiefe" entgegen. Der dritte Zyklus "sinn und sinnlichkeit" umspielt mit Melancholie die "archive der liebe" und im letzten Zyklus "flammend nachtränen" seufzt die Autorin "wenn dann aus ihrem runden mund ein vogel fiele". Margarita Fuchs war 1999 aufgrund einer Thrombose im Hirn in einen schmerzhaften Zustand der Sprachlosigkeit zurückgeworfen worden. Unter großen Mühen hat sie nicht nur wieder zu sprechen gelernt, sondern den Schwingen ihrer Lyrik das Fliegen beigebracht. Künstlerin Lotte Ranft untermalt diese Vogelflüge mit Bildern von geruhsamer und deshalb auch surrealer Leichtigkeit. Unbedingt empfohlen. *bn* Markus Jäger

Personen: Fuchs, Margarita Ranft, Lotte