Etappen eines Aus- bzw. Auf- bzw. Umbruchs in sechs Büchern und vielen Kapiteln. (DR) Man muss Dialoge mögen und dialogreiche Romane lesen wollen, dann liegt man mit diesem Buch richtig. Richtig, damit meine ich, dann kommt man als LeserIn bei diesem Erzähltempo überhaupt erst mit und überliest auch die Selbstgespräche und Reflexionen nicht. In den Dialogen, die der 20-jährige Isaac English mit seinem Freund Billy Poe führt, eröffnet sich das gesamte Bühnenbild dieses Romans: Arbeitslosigkeit, Gewalt, zart glimmende Hoffnungen und sehr viel Stolz. Als die Stahlproduktion in Pittsburgh zu Ende geht, verlieren 150.000 Menschen ihre Arbeit. Isaacs Geschichte spielt in Buell in Fayette County, Pennsylvania, einem netten Städtchen: Der Junge will nach Kalifornien, seinem Vater entkommen, an die verstorbene Mutter denkt er sowieso jeden Tag. Wie diese Flucht scheitert, warum sich Isaac wehrt und einen Mann tötet, wird aus der Schilderung der Umstände heraus im Verlauf der Lektüre immer verständlicher. Schuld und Trostlosigkeit scheinen hier nahe beisammen zu liegen, die Gerechtigkeit hat in diesem Landstrich nur selten gesiegt. Realismus pur, prägnant aufgeteilt und aufbereitet, auch für Schulbibliotheken und Literaturkreise. *bn* Christina Repolust

Personen: Meyer, Philipp Heibert, Frank