Beckett, Simon
Voyeur
Buch

Donald Ramsey ist ein eher leidenschaftsloser Mensch. Erotik ist für den Londoner Galeristen im wahrsten Sinne des Wortes eine Sache der Anschauung: Sex zu machen bereitet ihm keinen Spaß, Sex zu beobachten schon. So sammelt Donald Ramsey lieber erotische Kunst als tatsächliche fleischliche Abenteuer. In dieser emotionalen "Isolation" hat er sich eigentlich ganz splendid eingerichtet.
Das ändert sich erst, als Ramsey im Spiegel seines Büros beobachtet, wie sich seine bislang von ihm nicht beachtete Assistentin Anna - in seinen Augen überaus lasziv - zuerst aus- und dann umzieht. Ihr unschuldig-sinnliches Posieren berührt etwas in dem Mann, das er bisher für nicht existent, oder doch zumindest: für ewig verschüttet hielt. Als der Galerist dann auch noch durch ein belauschtes Telefonat erfährt, dass sich Anna mit ihrem Bostoner Freund Marty in die USA zurückziehen will, glaubt er, schnell handeln zu müssen. Er engagiert den skrupellosen Zeppo, um das Paar auseinander zu bringen - und bemerkt gar nicht, welches Unheil er damit herauf beschwört...

Voyeur ist Simon Becketts erster Roman, lange entstanden vor Die Chemie des Todes oder Kalte Asche - und das merkt man dem Buch auch etwas an. Elegant geschrieben, dümpelt die Handlung doch lange im psychologischen Fahrwasser des erotischen Thrillers dahin. Voyeur ist, wenn auch gut geschriebene, so doch über weite Strecken berechenbare Dutzendware, der man den plötzlichen Wandel seiner Hauptfigur trotz der Identifikation stiftenden Ich-Perspektive der handlung nicht so recht abnehmen will.


Dieses Medium ist verfügbar. Es kann vorgemerkt oder direkt vor Ort ausgeliehen werden.

Personen: Beckett, Simon Hesse, Andree

Standort: Romanraum

BEC

Beckett, Simon:
Voyeur / Simon Beckett. Übers. von Andree Hesse. - Reinbek bei Hamburg : Rowohlt Taschenbuch, 2010. - 380 S.
Einheitssacht.: Fine lines
ISBN 978-3-499-24917-4 kt. : EUR 9,99

Zugangsnummer: 2010/1828 - Barcode: 000002409696
Krimi - Buch