Die zarte Liebesgeschichte zwischen Waldemar und Stine zeigt eindringlich, welch tödliche Grenzen die Standesgesellschaft zwischen Adel und Kleinbürgertum errichtet hat.
Berlin, Invalidenstraße. Wie gewöhnlich empfängt die herzhafte Witwe Pittekow den alten Grafen Haldern, um in kleiner Gesellschaft den Pflichten ihrer Liaison nachzukommen.
Erstmals ist auch der kränkelnde und romantisch veranlagte Waldemar, der Neffe des Grafen, zu Gast. So begegnet Waldemar Stine, der Schwester der Pittelkow. Eine lockere Liaison im Stile der Witwe und des Grafen scheint vorgezeichnet, doch Stine und Waldemar gehen einen anderen Weg.
Ähnlich wie in "Irrungen, Wirrungen" (1888) setzt Fontane sich in "Stine" (1890) mit den unmenschlichen Grenzen der Standesgesellschaft auseinander, aber seine Kritik wird schärfer. Überzeugend wird die Enge der Adelswelt dargestellt, aber auch die beginnende Brüchigkeit ihrer Normen.
Weiterführende Informationen
Personen: Fontane, Theodor Nürnberger, Helmuth
R 11 Fonta
Fontane, Theodor ¬[Verfasser]:
Stine : Roman / Theodor Fontane; mit einem Nachwort herausgegeben von Helmuth Nürnberger. - 4. Auflage. - München : Deutscher Taschenbuch Verlag, 2012. - 147 Seiten
ISBN 978-3-423-13374-6 Broschur : 6,90 EUR
Belletristik - Buch