Keine Solidarität, geschlossene Schlagbäume statt offener Grenzen. Als die Corona-Pandemie Europa erreichte, waren sich die Beobachter bald einig: Brüssel hat versagt, im Angesicht der Gefahr ist die EU "zu Roststaub zerfallen" (Der Spiegel). Die Rhetorik des bevorstehenden Untergangs begleitet die Union freilich seit mindestens einem Jahrzehnt - und erwies sich doch stets als stark übertrieben. Der Eindruck der Dauerkrise, so Luuk van Middelaar, verdankt sich einer Metamorphose von der Regel- zur Ereignispolitik: Statt stiller Technokratie ist Improvisationsfähigkeit gefragt. Da Corona die Körper alle Bürgerinnen und Bürger bedroht, wird Europa zu einer öffentlichen Angelegenheit. Und die EU realisiert, dass sie sich zwischen China und den USA selbstbewusst positionieren muss.
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Weiterführende Informationen
Personen: Ecke, Andreas van Middelaar, Luuk Middelaar, Luuk van Middelaar, Luuk
Standort: Onleihe
van Middelaar, Luuk:
Das europäische Pandämonium : Was die Pandemie über den Zustand der EU enthüllt : Suhrkamp Verlag, 2021. - 202 S.
ISBN 978-3-518-76856-3
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