In Friedrich Nietzsches Buch Morgenröthe korrespondieren Titel, Inhalt und Form. So verbreitet das Werk Aufbruchstimmung. Als Buch des heraufziehenden neuen Morgens vertreibt es mit seinem heiteren, nüchternen Ton die Nachtgespenster einer vergangenen schweren Zeit: Für Nietzsche persönlich sind das die physischen Leiden der beiden letzten Jahre; für ihn als Philosophen sind es zwei Jahrtausende christlicher Moralherrschaft, die wie ein Schatten über der Menschheit liegen. Mit dem Tod Gottes schwindet die Macht der Moral. Es bricht ein Zwischenreich an, in dem der Mensch gezwungen ist, neue Lebensformen auszuloten. Darauf schwört Nietzsche uns ein: auf eine existenzielle Experimentalzeit, für die er eine neue Philosophie entwickelt. Diese Experimentalphilosophie ist, das zeigt die Morgenröthe, eigentlich eine Philosophie der Lebenskunst, die es mit dem vorliegenden Band zu entdecken gilt.
Zum Download / Zur Anzeige
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Schriften zur Kritischen Lebenskunst 1
Personen: Gödde, Günter Zirfas, Jörg Brock, Eike
Standort: Onleihe
Das Leuchten der Morgenröthe : Friedrich Nietzsche und die Kunst zu leben : Springer Berlin Heidelberg, 2022. - 295 S. - (Schriften zur Kritischen Lebenskunst; 1)
ISBN 978-3-662-65194-0
eMedium