Aus dem floralen Trio Almrausch, Enzian und Edelweiß war es letzteres, das als der Alpen erfolgreichste Blume hervorging. Ihr Siegeszug begann im späten 19. Jahrhundert: Es wurde zunächst Symbol von Alpen- und Trachtenvereinen. Zu den Pflichten offizieller Repräsentation traten weitere: Man erkannte im Edelweiß (leontopodium alpinum) weit mehr als nur Naturschönheit, erhob es zum Symbol für Mut, Fleiß und Ausdauer - deswegen vielleicht, weil es diese Eigenschaften sind, die das Edelweiß seinem Pflücker abgerlangt: Es wächst an nahezu unerreichbaren Orten, auf Felsen und steinigen Matten. Kurz, unser Edelweiß ward alsbald zu der Alpenblume. Um der unaufhörlichen Nachfrage zu genügen, entstanden ganze Edelweißplantagen. Doch nicht nur gesät und gepflückt, auch gestickt, gehäkelt, bedichtet und besungen kehrte das Edelweiß bald hundertfach in Lied, Operette und Schlager, in Witz, Gedicht, Satire und Roman, in Werbung, Tracht und Mode wieder - und tut es bis zum heutigen Tage. Vor uns liegt die erste wirklich umfassende Edelweiß-Monographie. Neben den Essays der Herausgeber enthält sie nur schwer auffindbare Lesefunde aus hoher und weniger hoher Literatur sowie die ultimative Ikonographie dieses Kleinods der Alpen.

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Personen: Till, Wolfgang

Schlagwörter: Alpen Edelweiß