Der ewige Konflikt zwischen Kaninchen und Wolf, um die Facette des Lesens bereichert. (ab 4) (JD) Lesen und Bücher sind zunehmend beliebte Themen im Bilderbuch. Während 'Der kultivierte Wolf“ von Pascal Biet (Lappan 1999) augenzwinkernd die zähmende Macht der Bildung vorführt, haben wir es hier mit einem Wolf zu tun, der nichts von Weiterbildung hält sondern nur eines will: Fressen! Emily Gravett nimmt uns hier mit hinein in ein Spiel auf mehreren Ebenen. Vor uns liegt ein Buch der Westhäsischen Bücherei, Fristzettel inklusive. Und während wir das Kaninchen bei seiner Lektüre zum Thema 'Wölfe“ begleiten und eine Reihe von Sachinformationen über diese gefährlichen Raubtiere erhalten, steigt der klassische böse Wolf auch schon aus dem Buch heraus und wächst und wächst und kommt näher und näher. Gänzlich in seinem Buch versunken, nimmt das Kaninchen die Gefahr nicht wahr. Der Augenblick, in dem ihm die Augen aufgehen, scheint auch schon sein letzter zu sein. Für all jene, denen dieses Geschehen zu grausam erscheint, wird dann noch eine zweite, friedliche Schlussvariante entworfen. Man würde diesem Happyend nur zu gerne glauben, wären da nicht auf der letzten Seite ein überquellender Briefkasten und ein ultimatives Mahnschreiben der Westhäsischen Bücherei. Das Lebendigwerden der Bücher ist ein altes Motiv der Kinderliteratur, selten jedoch gelingt es, die verschiedenen Ebenen illustratorisch so leicht und ironisch ineinander zu führen und damit eine Geschichte zu öffnen, die Alt und Jung zum Ausmalen, Weiterdenken und Durchphilosophieren einlädt. Kleine Beilagen wie eine Steckkarte oder ein Brief könnten sich im Entlehnbetrieb rasch vom Buch verabschieden - und dennoch: ein Buch ganz besonders für Büchereien! *bn* Reinhard Ehgartner

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Personen: Gutzschhahn, Uwe-Michael Gravett, Emily

Standort: St. Johann

Schlagwörter: Bilderbuch Hase Bibliothek Lesen Wolf