Eigenartig geratene ""Reiseberichte"" aus fünf Erdteilen. (EL) Dieses Buch hält nicht, was es verspricht. Reisebeschreibungen finden sich darin keine, lediglich ziemlich platte Aussagen zu den einzelnen Ländern, verpackt in schwülstige Sätze. Schon nach den ersten Seiten gewinnt man den Eindruck, dass der Autor durch möglichst blumig verschlungene Prosa davon ablenken will, dass ihm eigentlich nichts zu schreiben einfällt. Quält man sich doch durch die selbstverliebten Kapitel, in denen bewiesen werden soll, dass alle Reisenden außer dem Autor sich nirgends auskennen, kann man es nach und nach kaum glauben, wie schlecht der Text recherchiert ist. Geografische Daten werden verwechselt (nördlich von Murmansk befindet sich die Barentssee, nicht die Beringsee, um nur ein Beispiel zu nennen). Zitate aus anderen Sprachen werden peinlich falsch geschrieben. Vielleicht soll das angeblich russische ""Dobre Uta"" aber auch ein Witz sein, den man nicht kapiert hat. Man wird es leid, diese Dinge zu hinterfragen. Das Buch strotzt vor genau der Arroganz, die eigentlich angeprangert wird. Statt der vom Klappentext versprochenen ""außergewöhnlichen Ereignisse"" findet man hauptsächlich Gesprächsmitschnitte, die beweisen sollen, dass alle Leute rund um den Erzähler einfach nur doof sind. Anfangs möchte man das noch als Kunstgriff verstehen, aber das gelingt nicht lange. Obendrein schreibt der Autor auch noch von sich selber ab und der Roman gerät zu einem über fünfhundert Seiten starken Machwerk, das man letzten Endes nur noch querlesen mag. *bn* Sabine Eidenberger
Personen: Willemsen, Roger
Standort: St. Johann
ER
Wil
Willemsen, Roger:
¬Die¬ Enden der Welt / Roger Willemsen. - 5. Aufl. - Frankfurt a. M. : S. Fischer, 2010. - 541 S.
ISBN 978-3-10-092104-8 fest geb. : ca. Eur 23,60
Historische Reiseberichte - Buch: Sachbuch