Ein Lernbuch über einen möglichen österreichischen Zugang zu manchmal belastenden und zumeist differenziert recherchierten Geschichtserfahrungen über Menschen im und mit dem Bundesland Kärnten. (DR) Vergnüglich und poetisch ist die Sprache des Autors, seine Bilder und Assoziationen treffen immer wieder den Punkt und seine Reiseeindrücke beschreiben die Landschaft und die Leute anschaulich und nachvollziehbar, trotzdem bleibt einem beim Lesen das Schmunzeln im Hals stecken ob der sperrigen Inhalte. Das Mitdenken bei geschichtlichen und kulturellen Zusammenhängen ist nicht immer einfach. Es ist die Geschichte des Herrn Groll, der im Rollstuhl sitzt, zu einer Hochzeit eines Bekannten nach Hermagor eingeladen wurde und der diese Fahrt in den Süden nützt, um mit dem mitfahrenden Dozenten in einer brisanten familiären Angelegenheit, alte Beziehungen zum Dritten Reich betreffend, zu recherchieren. Dabei sind es wiederholt die eleganten Briefe der Mutter aus Wien, die den Reisenden rechtzeitig die richtigen Informationen zukommen lassen. Zu punktgenau treffen sie ein und wirken mit ihren enthüllenden Inhalten nicht immer glaubhaft, genauso wie der gut inszenierte Mordkomplott im Gailtal und die Geschichte von der Geldwäscherei. Alles passt (fast zu) perfekt zusammen und die oft nur angedeuteten verschlüsselten Botschaften sind leicht zu enträtseln dank einer doch breiten und illustren medialen Berichterstattung zu den aufgezeigten Themenschwerpunkten.
Personen: Riess, Erwin
Standort: St. Johann
DR.D
Rie
Riess, Erwin:
Herr Groll im Schatten der Karawanken : Ermittlungen in Kärnten ; Roman / Erwin Riess. - 3. Aufl. - Salzburg : O. Müller, 2012. - 310 S.
ISBN 978-3-7013-1192-7 fest geb. : ca. € 21,00
Kriminalromane - Buch: Dichtung