Xanes Leben wird zu unterschiedlichen Zeiten und aus ganz verschiedenen Perspektiven beleuchtet: 14-jähriges Mädchen, Tochter, Freundin, Mieterin, Ehefrau, Geliebte, Mutter. Als Xane Großmutter wird, scheint es ihr an der Zeit, noch einmal Neues zu wagen.
Rezension (ekz) Quasikristalle - so überschreibt Eva Menasse (zuletzt "Lässliche Todsünden", BA 10/09) ihren neuen Roman. Und genauso gebrochen und scheinbar unregelmäßig wie die Struktur dieses besonderen Stoffes verläuft das Leben von Xane Molin. In 13 Kapiteln wird Xane aus unterschiedlichen Perspektiven und Blickwinkeln und zu verschiedenen Zeitpunkten ihres Lebens beschrieben. Da ist sie die 14-jährige Schülerin und fürsorgliche Freundin, die brave Tochter oder die temperamentvolle Partyqueen. Dann erscheint sie als provozierende Filmemacherin und toughe Firmenchefin. Ihr spießiger Vermieter sieht sie als geheimnisvollen Vamp, ihre Ärztin als späte Patientin mit verbissenem Kinderwunsch. Am Ende ist sie Großmutter, die nach dem Tod ihres Mannes noch einmal neu anfängt. E. Menasse erzählt präzise, mit wachem, scharfsichtigem Blick für Frauen und ihre Rolle(-n) in der Gesellschaft. Und ein Leben entsteht in seiner Wirkung auf andere und wie sie uns wahrnehmen und kann erst in der bunten Summe vieler Betrachtungsweisen ein Ganzes ergeben. Schön geschrieben und ein Genuss zu lesen. Gern vielen Bibliotheken empfohlen.
Personen: Menasse, Eva
Standort: St. Johann
DR
Men
Menasse, Eva:
Quasikristalle : Roman / Eva Menasse. - 2. Aufl. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2013. - 425 S.
ISBN 978-3-462-04513-0 fest geb. : EUR 20,60
Romane, Erzählungen und Novellen - Buch: Dichtung