Annotation: Drei neue, zeichnerisch vielfältige Bilderbücher aus dem Frühjahr zeigen: Hasen sind zwar klein und meist sehr ängstlich, aber damit ist längst nicht alles entschieden. Rezension: Das "fabelhafte" Erbe von Meister Lampe, die große Ängstlichkeit, ist dem kleinen weißen Hasen aus Gudrun Likars "Prinz Hasenherz" geblieben. Dieser kleine Hasenprinz hat vor allem Angst, vor der Nacht zum Beispiel und vor Gewittern. Auch die menschliche Statur, die Manuela Olten ihrem Hasenprinzen gegeben hat, rückt die Geschichte in die Nähe der traditionsreichen, literarischen und für ihren belehrenden Charakter bekannten Gattung. Aber: Der Hasenprinz kommt ganz aus der Gegenwart und belehren will er seine LeserInnen nicht. Mut machen will er ihnen und zeigen, dass und wie die Angst durchaus in die Flucht geschlagen werden kann. Gemeinsam mit drei richtig mutigen Freunden nämlich wagt der ängstliche Hase sich in den Wald, um den Fuchs zum Fluss zu locken. Ihr Plan ist lebensgefährlich, nicht nur für den rotbraunen Jäger. Aber glücklicherweise endet die Geschichte mit einem kleinen Prinzen, der ein König geworden ist und dessen Hasenherz am Ende sicher nicht vollkommen furchtlos, aber voller Liebe ist. Der kleine weiße Hase in "Schwarzhase" hat Angst vor dem riesigen, ihn immer verfolgenden Schatten. Diese Angst ist groß, so groß, dass ihm sogar der tiefe, dunkle Wald mit all seinen Gefahren wie eine Rettung erscheint. Als er dort dem Wolf über den Weg läuft und kurz darauf realisiert, dass sein letztes Stündlein geschlagen hat, stellt er fest, dass der Schatten, sein eigener riesiger Schatten, ihm das Leben gerettet hat und Angst sich auch verwandeln kann. Das dritte Buch im Bunde erweckt nur noch mit dem Titel die Nähe zur Fabel - "Der Löwe & der Hase". Ansonsten: Nix da Angst und nix da Einfalt. Im Gegenteil. In diesem sehr lustigen und nicht mit dunklen Ängsten ringenden Bilderbuch wird der Hase zum Helfer von Tieren, die nicht mehr wissen, wie sie sich vor den Streichen des gemeinen und muskelstarken Löwen retten sollen. Alex Latimers Hasentier hat einfach eine ganze Menge Grips - und vor allem viel mehr als der Löwe. Eine Tatsache übrigens, die der Innentitel mit den beiden Quartettkarten der Protagonisten wunderbar ins Bild setzt. "Der Löwe & der Hase" ist ein frisches und humorvolles Buch, dem es einzig an einigen Stellen an Handlettering fehlt.

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Personen: Naoura, Salah (Übers.) Leathers, Philippa

Standort: St. Johann

Interessenkreis: Bilderbuch