„Schnelle“ und „spannende“ Lektüre verspricht dtv mit seiner neuen Reihe „shorts“ und bietet unter diesem Label niederschwelliges Lesefutter versierter Autor_innen an. Die beiden ersten Titel könnten kaum unterschiedlicher sein. [...] Chris Bradford setzt in „Das letzte Level“ auf eine Fülle von Ideen – Subtilität ist ihm aber fremd. Auf 96 Seiten paraphrasiert er ein einfaches dystopisches Szenario und füllt es mit brutalen Kampfszenen: Irgendwann nach 2030 wird Scott von der Straße gelockt, um bei der Weiterentwicklung eines populären Virtual-Reality-Spieles mitzuwirken. Als Probekämpfer entdeckt er bald, dass Spielebene und Realität gefährlich eng verbunden sind und menschliche Ressourcen für das Spiel verheizt werden. Das Gleichgewicht zwischen dem, was schwächere Leser_innen hier bei Laune hält und dem, was man allgemein von „Literatur“ erwartet, hält „Das letzte Level“ nicht, es ist eine Aneinanderreihung von (spannenden) Kampfszenen und profitiert von Stereotypen, die ähnliche Geschichten bereits in uns verankert haben. Auch wenn beide Texte einen Zeitgeist treffen, thematisch scheint die neue Reihe von dtv keinen gemeinsamen Nenner zu haben. Für das nächste Programm angekündigt sind romantische „Winterküsse in New York“ von Susanne Mischke ebenso wie ein Thriller von Kevin Brooks. Die Bücher des neuen Labels scheint nichts zu einen, außer ihr ermutigender, weil geringer Umfang. Aber wenn es um die Akquise neuer Leser_innen geht, soll dieses Mittel recht sein. Siehe weiters: Doris Dörrie: In einem fremden Wald
Personen: Dürr, Karlheinz (Übers.) Bradford, Chris
JE.U
Bra
Bradford, Chris:
¬Das¬ letzte Level [1] / Chris Bradford. - Dt. Erstausg. - München : Dt. Taschenbuch-Verl., 2017. - 89 S. Gamer
ISBN 978-3-423-71730-4 Zugangsnummer: 0007062001 - Barcode: 30069602
Gesellschaft, Psychologie, Krankheit - Bücher Kinder