Eine Familiengeschichte mit Verstrickungen und Abhängigkeiten, die den Lesenden im Bann hält. (DR) In gewohnter Weise versteht es die Bestsellerautorin, in wunderbarer Sprache nachvollziehbare Bilder im Kopf entstehen zu lassen. Bilder, die an eigene Erfahrungen anknüpfen, die betroffen machen und die den Lesenden länger verfolgen. Wie zum Beispiel die Tote im verschneiten Autowrack im Prolog. Judith W. Taschler beeindruckt mit Situationsschilderungen und Personenbeschreibungen, die man als LeserIn zu kennen scheint. Damit ist man plötzlich involviert, emotional berührt und interessiert, was dahintersteckt und wie es weitergeht. Themen wie Mutterwerden als Jugendliche einerseits und ungewollte Kinderlosigkeit andererseits, aber auch Fragen zu Adoption, zum Aufwachsen im Heim und zur Sehnsucht nach der heilen Familienwelt werden in diesem Roman miteinander verwoben. Im Mittelpunkt steht ein Davidsahorn, ein Baum, der das Schicksal der drei Menschen Viktor, Magdalena und Jan und damit auch drei Generationen miteinander verbindet. Die Kapiteleinstiege und die Entschlüsselung der familiären Zusammenhänge sind herausfordernd und mittendrin etwas verwirrend. Immer jedoch ist es die Sprache der Autorin, die in den Bann zieht und neugierig macht, wie diese Familienaufstellung letztlich gelingen kann.
Personen: Taschler, Judith W.
DR.G
Tas
Taschler, Judith W.:
David : Roman / Judith W. Taschler. - Orig.-Ausg. - München : Droemer, 2017. - 236 S.
ISBN 978-3-426-28133-8 fest geb. : ca. € 20,60
Gesellschafts-, Liebes- und Eheromane - Bücher Romane