Einsame Existenzen, vergeblich Liebende und die Sehnsucht nach Nähe - eingefangen in acht Erzählungen. (DR) Nicht alle der hier versammelten Erzählungen sind Liebesgeschichten im herkömmlichen Sinn, immer geht es um Einsamkeit, immer ist es die Sehnsucht nach Nähe und Zuneigung, die die Figuren umtreibt. Der österreichische Autor zeigt uns die unglücklich Liebenden, die sich in ihren Tagträumen verlieren und durch ihre Introvertiertheit in ein einsames, isoliertes Leben abgleiten. Habringer zeichnet Existenzen, die in ihrer Einsamkeit gefangen sind, in sich abgekapselt leben, zurückgeworfen sind auf die eigene Innenwelt. Ihre Schüchternheit wird zur unüberwindbaren Barriere, zwischen den Figuren herrscht eine unüberbrückbare Distanz, eine dauerhafte glückbringende Nähe scheint nicht (mehr) möglich. Auch wenn der hoffnungsfrohe, tröstliche Titel "Alles wird gut" falsche Versprechungen weckt, gibt es hier kein verklärendes Happy End. Diese Liebesgeschichten werden noch im Keim erstickt, finden keine Erfüllung. Vielmehr werden hier tiefe seelische Abgründe aufgetan und man ahnt bereits hinter mancher Isolation den nahenden Zusammenbruch. So wird in "Nitetalk" die Nacht zur letzten Bastion gegen die Einsamkeit: "Wir sind allein, eingebacken in der Hülle unserer Sehnsucht. Berauscht vom Wunsch nach Nähe. Durstig danach, den Hauch ihres Atems zu erhaschen. [à] Lieber leben wir im Schein, als die Wahrheit zu ertragen. Lieber leben wir in unseren Träumen. Wollen nicht erwachen. Die Nacht, und sei sie noch so kalt, soll endlos dauern." (S. 89) In ihrer Dichte und Sprachintensität sind die Texte sehr unterschiedlich, aber allesamt sind es unterhaltsame Variationen über die unterschiedlichsten Spielarten der Liebe.

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Personen: Habringer, Rudolf