Bilderbuch über einen, dem es nie hoch genug hinauf gehen kann. ( ab 4) (JD) Eigentlich ist es ja ganz normal, dass Kleinkinder raus aus dem Gitterbett und hinauf auf Mutters Arm oder Vaters Schultern wollen. Auch das Klettern auf Leitern, Schränke, Fenstersimse, Bäume gehört dazu und ist beim Nachwuchs äußerst beliebt. Neugier und Bewegungsdrang sind die Motive für diese Unternehmungen. Meist bremsen die lieben Erwachsenen diese Bestrebungen, denn der Grat zwischen Förderung und Aufsichtspflicht ist schmal. Im Falle dieses Bilderbuches darf der Protagonist seinen Drang ungehindert ausleben, sein Bedürfnis nach Höhe ist grenzenlos und die Eltern lassen ihn gewähren. Auch die verschiedensten Berufe können sein Verlangen nicht wirklich stillen, selbst als Astronaut ist er unzufrieden. Es bleibt ja immer noch der Mondhimmel, der erobert sein will. Die Illustrationen der doppelseitigen Farbbilder liegen modisch im Trend - Schrägblick von links unten -, wirken aber ein wenig ambivalent in ihrem Stilwechsel zwischen konventioneller Naturdarstellung und Simplifizierung. Die Schrift ist einfallslos, aber gut lesbar. Das Cover gibt einen originellen Anstoß, das Buch aufzuschlagen. Dieses Bilderbuch ist thematisch interessant: Wo wäre unsere Welt ohne solche extreme "Höherhinaufgeister"? Aber wohin ist sie andererseits durch jene gekommen, die unreflektiert, von ihrem Forscherdrang getrieben, agierten?
Personen: Kruse, Max Rassmus, Jens
¬Die¬ Geschichte vom Höherhinauf / Max Kruse ; Jens Rassmus. - Frankfurt a. M. : Sauerländer, 2004. - [13] Blatt : Illustrationen ; 30,5 cm
ISBN 978-3-7941-5044-1 Festeinband : Euro 14,30
Bilderbücher - Signatur: JD GES - Kinder- und Jugendbücher