Die Knotenlöserin, in der Stadt sehnlichst erwartet, löst so manchen Knoten und zieht wieder weiter. (ab 5) (JD) Ein modernes Märchen? Eine Symbolgeschichte? Ein bezauberndes Bilderbuch über eine Frau, sie heißt einfach "Die Knotenlöserin", die in die Stadt kommt und von Mensch und Tier besucht wird. Sie kann zuhören, sie erkennt die "Knöpfe", die ihre Gäste mitbringen und unterscheidet zwischen jenen, die zu lösen sind, jenen, die sinnvollerweise bleiben und jenen, die sich ohnehin allein auflösen. Sie erinnert ein wenig an Michael Endes "Momo". Bezeichnenderweise ist es eine Frau, alterslos, die in mütterlich sorgender, aber unaufdringlicher Manier ihre Dienste anbietet - und wieder geht. Ihr Gesicht ist anders als das der anderen Figuren, fast puppenhaft weich, wie das eines Mädchens. Dieser Eindruck wird überdies durch das dem Kindchenschema zuzuordnende Größenverhältnis zwischen Kopf und Figur unterstrichen. Die Illustrationen sind wunderbar phantasievolle Beispiele von Chaos und Verknotung, von Irrnis und Wirrnis: verknotete Angelhaken, Türme, Zöpfe, Kopfhörerkabel etc. Gleichzeitig entsteht rund um die Hauptfigur ein Raum der Entspannung, man ist versucht, theologisch zu sagen, der "Gnade". Es ist keine Geschichte, es gibt keine Spannung, keinen Höhepunkt, wohl aber erhoffte Lösungen. Ein in vieler Hinsicht bemerkenswertes Bilderbuch.
Personen: Raubaum, Lena Frühwirth, Clara
¬Die¬ Knotenlöserin / Lena Raubaum. Clara Frühwirth. - Innsbruck ; Wien : Tyrolia-Verl., 2018. - [13] Blatt : überwiegend Illustriert ; 27 cm
ISBN 978-3-7022-3702-8 Festeinband : Euro 16,95
Bilderbücher - Signatur: JD KNO - Kinder- und Jugendbücher