Die Geschichte einer Freundschaft zwischen einem armen Jungen aus Nicaragua und einem deutschen Mädchen. Eine Begegnung unterschiedlicher Kulturen, die das Leben des Jungen stark verändert. (ab 10) (JE) Der 12-jährige Joaquin aus Ometepe in Nicaragua trifft auf Rosa aus Deutschland. Sie begleitet ihren Vater auf einer Forschungsreise; er lebt mit seiner Familie in einer kleinen Hütte. Joaquin kennt sich aus, er ist frech und ehrgeizig. Rosas Selbstbewusstsein speist sich eher aus ihrer Überlegenheit: Sie hat Geld und eine Schulbildung. Aus dem zufälligen Treffen wird eine Freundschaft. Doch als Joaquin Rosa mit einer erfundenen Geschichte beeindrucken will und auffliegt, reißt er von zu Hause aus. Eine Frau, die ein Kinderheim betreibt, bringt ihn zu seiner Familie zurück und ermöglicht ihm den Schulbesuch. Am Ende steht ein Brief, den der Junge an Rosa schreibt. Er erklärt sein Verhalten, berichtet, was geschehen ist, und entwirft seine Zukunft. Der Roman ist ein Plädoyer für gegenseitiges Verständnis und Respekt - unabhängig von Geld und Bildung. Rosa kann LeserInnen anfangs einen kulturellen Halt in dieser Begegnung bieten, Verständnis für Joaquin wird jedoch schnell durch einen intensiven Einblick in seine Gedanken und Lebensumstände erreicht. Sprache und Stil sind einfach und stellen auch für ungeübtere LeserInnen keine Hürde dar. Empfehlenswert.

---

Personen: Bruder, Karin