Eine skurrile, aber unterhaltsame Mischung aus Roadmovie und Familiendrama. (DR) Bis jetzt hat noch niemand das Altersheim am Frauenberg lebendig verlassen, aber es wäre keineswegs vonnöten, eine Geschichte zu schreiben, wenn es nicht jemanden gäbe, der diesbezüglich aus der Reihe tanzt. In diesem Fall handelt es sich um die Großmutter des Protagonisten Holli, welcher seine geliebte Omi aus dem Seniorenheim abholt und sich zusammen mit seinem liebenswürdigen Hund Pit und der mysteriösen Marylong auf eine mehr als merkwürdige Reise nach Berlin begibt. Und das mit einem Transporter, denn schließlich muss der Rollstuhl von Omi auch Platz haben. Die Idee dazu war dem Ich-Erzähler Holli gekommen, als er alte Briefe seiner Großmutter durchlas und dabei einen tiefen Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt bekam. Und somit war eines klar: Er würde seiner Omi einen schönen Lebensabend ermöglichen! Dieses Buch kann sehr zwiespältig aufgenommen werden: Entweder man liebt die skurrile und vor Humor sprühende Erzählweise des Autors, oder man kann sich absolut nicht damit anfreunden. Es gibt einige Szenen in diesem Roman, die man nicht zu eng sehen sollte, zum Beispiel die Erscheinung der Himmelsmutter Maria als Rockerbraut. Dieser mehr als untypische Roman ist vielleicht nicht jedermanns Sache, dennoch ist er als Gewinn für jede Bücherei zu betrachten.

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Personen: Kuhn, Helmut