Das Südburgenland als Tatort entdeckt. (DR) Hauptperson Vera zieht mit ihrer Tochter, die das nicht gut findet, von Wien in die tiefe Provinz, ins hinterste Burgenland in das Haus ihrer Urlioma. Sie ist nicht die einzige »Zuagroaste«, wie man wohl in vielen Teilen Österreichs die »Hiesigen« vom Rest der Welt trennt. Auch der wohlhabende Architekt Paul und seine reizende Gattin Eva »flüchten« vom Norden in den Süden des Burgenlandes, weil »oben« zu viele Probleme auftauchten mit unzufriedenen Kunden. Sie beziehen einen modernen Klotz mit geschmacklosem Designinterieur und versuchen sich gut zu vernetzen. Vera hingegen zieht es zu Johanna hin, einer modernen Kräuterhexe. Parker kennt das Burgenland aus ihrer Jugend und so fällt es ihr nicht schwer, Lokalkolorit einzustreuen. Dass jedes Kapitel mit einem Eintrag aus einem Biologiebuch beginnt, ist ein wirklich guter Einfall, neben der (oft überraschenden) Sachinformation leiten diese Texte auch häufig zu dem Inhalt des Kapitels über. Während viele andere Autor*innen Historisches oder Kulturelles vermitteln, gibt Parker Tipps fürs Garteln - wohl in Ermangelung anderer Möglichkeiten. So entsteht ein kurzweiliger Krimi, leichte Kost, die gerne gelesen wird. Allerdings nimmt das Buch ziemlich Fahrt auf, ganz so harmlos ist es dann doch nicht, die Verbrechen werden schlimmer und spektakulärer, die Gesellschaftskritik härter. Der Beginn einer Reihe um Morde im Südburgenland.
Personen: Parker, Martina
Parker, Martina:
Zuagroast : ; Gartenkrimi / Martina Parker. - Meßkirch : Gmeiner, 2021. - 480 Seiten
ISBN 978-3-8392-0095-7 Broschur : Euro 19,90
Kriminalromane - Signatur: DR.D PAR - Romane, Erzählungen