Ruggenthalers Neuausgabe des Nibelungenliedes hat als Schwerpunkte die eindeutige Zuordnung zum Verfasser des grossen deutschsprachigen Epos aus dem österreichischen Donauraum und dazu die Erzählungen zu den Miniaturen aus dem Hundeshagenschen Kodex. Seine stellenweise exakte Übersetzung des mittelhochdeutschen Textes fusst auf der St. Gallener Handschrift (B) unter Bedachtnahme auf die anderen beiden wichtigsten alten Handschriften, die Münchner Handschrift (A) und die erst 1755 wiederentdeckte Hohenemser Handschrift (C). Die Erklärung des Zusammenfügens der Liebes und Mordgeschichten von Siegfrid, dem früheren Sigurd, Krimhild, also Kudrun, Brunhild und Gunther/ Gunnar, Hagen/Högni und Etzel, also Atli, zielt auf ein heutiges Verständnis der Verhaltensmuster der Menschen im 12. Jahrhundert. Wie der Kürenberger bereits vorliegende Sagen aus weit entfernten Gebieten - Island - Rheinland - Donauland - als Vorlagen übernommen hat, spiegelt seine eigene Lebenszeit. Wesentlich und bemerkenswert an Ruggenthalers "Donauwellen statt Rheingold" ist die Darstellung und Erklärung der grossen Zeitsprünge zwischen den alten Sagenzyklen und den Darstellungen in den farbigen Miniaturen aus dem 15. Jahrhundert, ebenso die Hinweise, dass von den Babenbergern im Lied nie die Rede ist, obwohl dort mehrere Fahrten durch das genannte Ostarrichi führen, das zur gedachten Zeit des Liedes ohne Zweifel von den Babenbergern regiert wurde.
Personen: Ruggenthaler, Peter Thomas
Ruggenthaler, Peter Thomas:
¬Das¬ wahre Nibelungenlied : ; Donauwellen statt Rheingold Die alte Sage des Herrn von Kürenberg mit den mittelalterlichen Miniaturen / Peter Thomas Ruggenthaler. - 1. - Wien : Molden Verlag, 2001. - 242 S.
ISBN 978-3-85485-071-7 fest geb.: EUR 24,95
Epen, Märchen, epische Kleinformen - Signatur: DD Rugg - Buch: Dichtung