Reportage über die "Autonome Region Kurdistan". (GP) Der Autor, ein profilierter Journalist und Redakteur, recherchiert aktuell im Land der Kurden. Er besucht in Begleitung seiner Dolmetscher die verschiedensten Orte vom Süden bis in den Norden Kurdistans und macht erstaunliche und unerwartete Entdeckungen. Nicht nur, dass die kurdische Mentalität weit offener und den modernen Entwicklungen aufgeschlossener gegenüber zu stehen scheint als ihre arabische Umgebung, so ist ihr allem Anschein nach auch der Gedanke an Rache für erlittenes Leid oder Unrecht durch die Araber fremd. Im Gegenteil, sie gewähren zur Zeit ca. 1,5 Mill. arabischen Flüchtlingen aus Syrien und dem restlichen Irak Asyl, obwohl sie kaum mehr wissen, wohin mit ihnen. Die beiden großen kurdischen Stämme konnten sich in der jüngeren Vergangenheit soweit einigen, dass sie gegenüber der Zentralregierung in Bagdad ein für die Region sehr gutes Abkommen erzielten: Die autonome Region kann neben ihren Öl-Pflichtabgaben an die Zentralregierung noch Kapital zum eigenen Nutzen aus anderweitigen Ölgeschäften generieren, was zur wirtschaftlichen Selbständigkeit wesentlich beiträgt. Das Ziel aller Kurden aber ist nach wie vor ein eigener unabhängiger Staat. Die sehr lebendigen Schilderungen des Autors über seine Besuche bei den Peschmergas, bei Überlebenden der blutigen Verfolgungen, in einem Gefängnis oder auf den Ölfeldern lassen den Schluss zu, dass die Medien über diese Region durchaus auch positive Berichterstattung transportieren könnten. - Für alle politisch Interessierten sehr zu empfehlen.

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Personen: Löwer, Hans-Joachim

Schlagwörter: Irak Naher Osten Kurden