Annotation: Ein zwar als Bilderbuch gestaltetes, aber informationsdichtes Buch zum den Themen Weltraum und Raumfahrt. Rezension: Schrill. Mattbunt. Stylish. äProfessor Astrokatzô unterscheidet sich optisch sehr stark von allem, was zum Thema Weltraum zu haben ist. Hier wird nicht mit spektakulären Weltraumfotos gearbeitet, sondern mit sorgfältig aufgebauten, farblich durchdachten Zeichnungen. Das wirkt auch auf Menschen anziehend, die sonst eher nicht zu einem Weltraumbuch greifen würden. Dazu kommen die oft anschaulichen Darstellungen, wie der Vergleich der unterschiedlichen Planetengrößen mit Obstsorten. Und viel Neues, das man in anderen Weltraumbüchern für Kinder vergeblich sucht, wie die Informationen über Experimente auf der ISS. Dabei ist so etwas aktuell, interessant und viel näher an der Lebenswelt von WeltraumforscherInnen als lange vergangene Mondlandungen. Überhaupt liegt die Stärke des Buches in der Beschreibung der technischen Seite von Weltraummissionen. Gleichzeitig sind die lustigen, im gesamten Buch verstreuten Tiere ein wenig klischeehaft. Warum müssen es Tiere sein, die hier das Wissen weitergeben? Die LeserInnen-Zielgruppe ist über ein solches Vermittlungsstadium mit Sicherheit hinaus. Und ganz fehlerfrei ist auch dieses Buch nicht. Ich habe gelernt, dass das Licht der Sonne etwa 8 Minuten bis zur Erde braucht und finde diese Zahl auch durchgehend in der Sekundärliteratur. Mit den 30 000 Jahren, die hier genannt werden, muss also etwas anderes gemeint sein. Auch dass der Merkur als äviel zu heißô für Leben charakterisiert wird, die Venus aber nur als äzu heißô, ist irreführend. Die Venus hat eine höhere Durchschnittstemperatur als der Merkur, was weiter hinten bei den Planetenporträts auch korrekt wiedergegeben wird. Ob man heute über die ersten Tiere im Weltraum noch schreiben sollte: äDiese tapferen Tiere gaben ihr Leben für die Wissenschaftô sei dahingestellt. Sie wurden ja wohl kaum gefragt. Dass die Astronauten äauf dem Mond versauert wärenô, wenn die Fähre nicht hätte zurückfliegen können, verniedlicht die Sache doch zu sehr. Wie auch die Formulierung, dass die Space Shuttles äChallenger und Columbia bei Unfällen zerstört wurdenô. Bei aller Begeisterung für die Raumfahrt sollte man negative Aspekte und Gefahren nicht verschweigen.
Personen: Walliman, Dominic Newman, Ben Prahl, Sylvia
Professor Astrokatz - Universum ohne Grenzen / geschrieben von Dr. Dominic Walliman. Ill. und gestaltet von Ben Newman. Aus dem Engl. von Sylvia Prahl. - Zürich : NordSüd-Verl., 2014. - [32] Bl. : überw. Ill. (farb.) ; 29,5 cm
ISBN 978-3-314-10249-3 fest geb. : ca. EUR 20,60
Natur und Mensch - Signatur: JN Prof - Buch: KuJ-Sachbuch