Liebevoll gestaltetes Buch mit japanischen Alltagsrezepten. (VL) Das Buch mit dem schlichten Titel bezaubert mit dem ersten Blick auf die Cover-Illustration: Eine Japanerin im Kimono bringt einen typisch japanischen Tisch mit vollen Schüsseln, aus der einen entweicht duftend eine stilisierte japanische Flagge mit dem Titel. Dazu verspricht das Kochbuch Bilder, Geschichten und Rezepte. Der 150 Seiten starke Band ist durchwegs bunt gestaltet, enthält jede Menge Zeichnungen im Mangastil von der Ehefrau des Autors und Hausrezepte, die den Jahreszeiten folgen. Die Rezepte beschreiben köstliche Dinge wie "Inarisushi", "Hühnchen mit Lotuswurzelgemüse" oder "Süßkartoffel Yokan", doch genau das leitet zum Problem dieses Buches über: Die Süßkartoffeln, die man in Japan bekommt, sind und schmecken anders als die bei uns erhältlichen. Das weiß auch der Autor und schlägt bei vielen Rezepten "Ersatzzutaten" vor und verfälscht damit bereits den Geschmack der japanischen Küche. Außerdem ersetzen die charmanten Zeichnungen nicht die foodphotography, hier kennen die Köche das Ergebnis, auf das sie hinarbeiten, nicht. Der Autor hat sich bei der Auswahl der Rezepte an die Standardmenüs seiner Familie gehalten. Erfahrungsgemäß bedeutet das: Man mag ein Gericht zu Hause sehr gern, versucht es im Ausland nachzukochen, aber irgendwie schmeckt es ganz anders. Wenn jemand das Gericht allerdings nicht kennt, akzeptiert er das, was er bekommt, als das Original. Daraus folgt: Leute, die ein wenig mit den japanischen Geschmackskombinationen experimentieren und mit mehr oder weniger exotischen Zutaten ein ungewöhnliches Ergebnis erzielen wollen, werden mit diesem Buch Freude haben. Und auch Menschen, die nach Japan reisen oder dort waren, denn es weckt Erinnerungen an eine Einladung oder einen Restaurantbesuch. Eine Kochanleitung ersetzt es nicht! Als hübsche Ergänzung im Ethnokochbuchregal empfehlenswert.

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Personen: Kusano, Kenichi Tang, Tian