Das Schimpfwort "Weichei" rüttelt Robert Süßemilch aus seiner Lethargie. Auf der Suche nach einer Frau landet er auf Partys im Rotlichtmilieu und Speeddatings, bis er Jana kennenlernt. Beinahe scheitert die große Liebe an einer folgenreichen Lüge. "Weichei" ruft Steffi ihrem langjährigen Partner Robert Süßemilch hinterher, als er sie in flagranti erwischt. Damit landet er in der Reihe der Mittdreißiger, die eine gescheiterte Beziehung und einen schlecht bezahlten Job ihr Eigen nennen. Robert will seiner Steffi zeigen, dass aus dem Weichei ein harter Kerl geworden ist, und stürzt sich in groteske Partys im Rotlichtmilieu und ins Speeddating. Alles vergeblich. Bis Jana kommt und sich um ihn bemüht. Doch beinahe scheitert die neue Liebe an einer verzwickten, folgenreichen Lüge. Sehr schön: Der Schluss korrespondiert mit dem Anfang. Der Held steht vor einer Ampel und in der Rot-Gelb-Grün-Phase überdenkt er sein Leben - Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft - am Ende ist er voller Optimismus. Ein leicht geschriebenes Buch mit komischen Szenen, in die (fast) jeder Leser schon mal gestolpert ist. Das macht den Roman so sympathisch. Ungefähr auf dem Niveau von Tommy Jauds Geschichten (z.B. "Resturlaub", BA 6/06), ist dieser Roman eine heitere Lektüre für alle Gelegenheiten und gern empfohlen.
Personen: Boltz, Tim
SL Bolt
Boltz, Tim:
Weichei : Roman / Tim Boltz. - Orig.-Ausg. - München : Goldmann, 2011. - 255 S. ; 19 cm. - (Goldmann; 47536)
ISBN 978-3-442-47536-0
Schöne Literatur - Buch