Ein ungewöhnlicher Verkäufer von Markisen und gleichzeitig ein ungewöhnlicher, sich verändernder Vater einer Tochter, der Ich-Erzählerin dieses Romans.
Personen: Weiler, Jan
SL Weile
Weiler, Jan:
Der Markisenmann : Roman / Jan Weiler. - München : Heyne, 2022. - 333 Seiten ; 21 cm. - Sehr spannend ist schon der "Prolog" dieses Romans. Kim, ein kleines Mädchen, zweieinhalb Jahre alt, muss mit der Trennung von Vater und Mutter zurechtkommen, lebt mit der Mutter und alsbald auch mit dem neuen Stiefvater. Die beiden lassen sie mehr oder weniger links liegen, das Mädchen wächst ohne elterliches Interesse, ohne jede Zuneigung auf. Ihr Bruder hingegen, Sohn aus der neuen Beziehung, wird beachtet und verwöhnt. Höhepunkt dieses "Prologs" ist ein "Unfall", den die inzwischen 15-Jährige in einer aufgeheizten Stimmung unter den Gästen herbeigeführt hat, "ohne zu denken und zu fühlen." Ihr Bruder kommt gerade noch mit dem Leben davon. Deshalb darf Kim die Ferien nicht mit Eltern und Bruder in Miami verbringen, sondern muss zu ihrem Vater, den sie seit seinem Abschied nicht mehr gesehen hat. Das Treffen am Bahnhof von Duisburg ist für Roland Papen und seine Tochter Kim von Verwunderung und Neugier geprägt. Sie sieht, dass er ihr ähnlich ist, er wirkt zerstreut, ein überfordertes, zartes Männlein. Beide begreifen erst allmählich, mit wem sie es zu tun haben. Kim wird sein "Geschäft" kennenlernen, seinen Alltag. Erst gegen Ende ihres Aufenthalts kommt es zu einem großen Bekenntnis, erst jetzt erfährt sie (und die Leser/innen), welche Vergangenheit hinter ihm in der DDR liegt, welch große Rolle Kims Stiefvater, sein bester Freund, in seinem Leben gespielt und welche unerhörte Tat eine furchtbare Misere ausgelöst hat
ISBN 978-3-453-27377-1 Festeinband : EUR 22.00
SL - Schöne Lit.(SL,Di,J)