Vom ergreifenden Kampf einer kleinen Familie um das tägliche Überleben auf einer winzigen norwegischen Insel.
Auf Barroy, einer der zahlreichen winzigen Inseln Nordnorwegens, lebt in fast völliger Abgeschiedenheit eine kleine Familie gleichen Namens. Der Roman des in Norwegen sehr bekannten, mehrfach preisgekrönten Autors spielt in der ersten Hälfte des 20. Jh. und erzählt sehr anschaulich, in einer bewusst einfachen Sprache und in suggestiven Bildern voll elementarer Kraft vom Schicksal dieser auf beengtem Raum zusammengezwungenen Menschen, von ihrer Einsamkeit, von ihren Konflikten und von ihrem beständigen Ringen mit den Naturgewalten. Winterstürme und Dürre, Kargheit des Bodens und die täglichen Widrigkeiten und lebensbedrohenden Gefahren des Fischfangs fordern den Menschen alles ab. Und dennoch klammern sie sich schicksalsergeben und verbissen an dieses Stück Erde, das sie als ihre Heimat lieben. Selbst in äußerster Bedürftigkeit strebt der Mensch nach zivilisatorischem Fortschritt und materieller Verbesserung. Dies schildert der Roman in exemplarischer Weise. Die zweite Motivkette schildert das innige, aber auch spannungsreiche Zusammenleben dieser wenigen Menschen, ihr Heranwachsen, Krankheit und Tod, ihre Konflikte und ihre emotionale Verstricktheit. Man kann nachvollziehen, wie sich Hierarchien im Laufe der Jahre verändern, weil die Charaktere sich verändern oder weil die Natur ihren Tribut verlangt. Der zurückgenommene Ton und die bewusst unaufgeregte Lakonie des Erzählens stehen in wirkungsvollem Kontrast zu den existenzbedrohenden Lebensumständen dieser Menschen. Auch kann der oft in allen Einzelheiten plastisch geschilderte, beinahe archaisch anmutende Kampf ums pure Leben und Überleben dem larmoyanten, allzu zivilisationsverliebten Gegenwartsmenschen gewiss Anlass zum Nachdenken geben. Beeindruckend! (Übers.: Gabriele Haefs, Andreas Brunstermann)

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Personen: Jacobsen, Roy

Schlagwörter: Familiengeschichte Heimat Norwegen Überlebenskamp