Sergej lebt im Donbass, in der grauen Zone zwischen den Stellungen der ukrainischen Armee und den russischen Separatisten. Er und sein "Kindheitsfeind" Paschka sind die Einzigen, die ihr kleines Dorf nicht verlassen haben. Ohne Strom und Lebensmittelnachschub führen sie ein karges Leben, umgeben von fernem Kriegslärm. Sergej ist vor allem wegen seiner sechs Bienenstöcke geblieben, aber auch, weil er sich nicht vorstellen kann, anderswo zu leben. Seine Frau Witalina hat ihn vor Jahren mit Tochter Angelina für ein Leben in der Stadt verlassen. - Andrej Kurkow (Jg. 1961) lebt in Kiew und schreibt in russischer Sprache. Detailverliebt beschreibt er Sergejs alltägliche Verrichtungen in den langweiligen Wintermonaten und seine ambivalenten Gedankengänge. Auf diese Weise taucht man als Leser tief in Sergejs, trotz des Krieges, völlig unspektakuläres Leben ein und schließt ihn ins Herz. Mit dem Beginn des Tauwetters im März beschließt Sergej, über den Sommer mit seinen Bienen fortzugehen, damit sie ungestört ausfliegen und Nektar sammeln können. Und so beginnt nahezu in der Mitte des Buches für Sergej ein neues Leben. (lt. MB)
Personen: Kurkow, Andrej
SL Kurkow
Kurkow, Andrej:
Graue Bienen / Andrej Kurkow. - 8. Aufl. - Zürich : Diogenes, 2021. - 448 S. - Der Bienenzüchter Sergej führt ein unspektakuläres Leben im Donbass, in der Grauzone zwischen ukrainischer und russischer Armee
ISBN 978-3-257-07082-8 EUR 24,00
SL - Schöne Lit.(SL,Di,J)