Medium der interaktiven Leseförderung Antolin Der beste Sänger der Welt
Buch

Lampenfieber - heimtückisch schnürt es einem die Kehle zu, lässt die Handflächen feucht und den Magen flau werden, Wörter im Kopf durcheinanderpurzeln; einmal eingefangen, frisst einen dieses fiese Monster förmlich auf. Auch der sechsjährige Ich-Erzähler muss diese unschöne Erfahrung durchleben. Und das obwohl er - glaubt man den Worten seines kleinen Bruders - der beste Sänger der Welt ist. Doch auch sein geniales, selbstkomponiertes und getextetes Lieblingslied "Meinem Brüderchen ist alles schnurz. Schmatz und Piep und - FURZ!!!" schützt ihn nicht vor der Angst vor dem großen Auftritt bei der Schulaufführung. Wie schon in "Die besten Beerdigungen der Welt" oder "Als wir allein auf der Welt waren" gelingt es Nilsson und Eriksson auch hier, sich ganz auf die kindliche Lebenswelt mit ihren eigenen Ängsten und ihrer eigenen Logik einzulassen. Die Geschichte des weltbesten Sängers ist eine Tragikomödie, direkt aus dem Leben gegriffen. Freude, Stolz, Angst und Peinlichkeiten - sie alle finden ihren Raum in Text und Bild. Sie alle sind unverfälscht und eindrucksvoll in Szene gesetzt: herzerwärmend und herzzerreißend gleichermaßen. Etwa dann, wenn sich der Protagonist von Lampenfieber geplagt nachts ins Bett der friedlich schlummernden Mutter schleicht. Die Angst steht ihm ins Gesicht geschrieben und es besteht kein Zweifel daran, dass ihn ganz gemeine Gedanken quälen. Was, wenn er den Text vergisst? "Vielleicht würden die Eltern mit Torten nach mir werfen. Vielleicht würde man die Schule schließen. Und meine Lehrerin würde entlassen werden. Und kein Gehalt mehr kriegen und in Abfalleimern nach Pfandflaschen suchen, um etwas Geld zu bekommen. Und ich? Was würde aus mir werden?" Kein Wunder also, dass er statt in seinem Maulwurfskostüm hinter dem selbstgebastelten Erdhügel auf seinen Einsatz zu warten, lieber das Weite sucht. Und wie gut, dass sein kleiner Bruder nach wie vor felsenfest an ihn glaubt. Denn er ist es, der den lampenfiebrigen Maulwurf zwischen den Jacken und Mänteln am Garderobenständer herauslockt und ihn dazu motiviert, doch auf die Bühne zu gehen. Mit dem Bruder an seiner Seite lässt sich dann sogar das Lampenfieber-Monster vertreiben und der Held des Bilderbuchs kann den finalen Satz der Schulaufführung aufsagen.


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Personen: Eriksson, Eva Nilsson, Ulf Könnecke, Ole

Schlagwörter: Antolin

¬Der¬ beste Sänger der Welt / Ulf Nilsson [Text]. Eva Eriksson [Ill.]. Aus dem Schwed. von Ole Könnecke. - Frankfurt a. M. : Moritz-Verl., 2012. - [16] Bl. : zahlr. Ill. (farb.) ; 26,5 cm
ISBN 978-3-89565-249-3 fest geb. : ca. € 13,40

Zugangsnummer: 2012/4743
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 bes - Buch