"Die Kranichbraut", der nunmehr dritte Roman der Amerikanerin Augusta Trobaugh führt den Leser ins Amerika des Jahres 1939, mitten in das kleine verschlafene Städtchen Salty Creek in Georgia. Dort taucht aus unerklärlichen Gründen plötzlich der Japaner Mr. Oto auf, ein stiller und bescheidener Mann, der sich als Gärtner langsam und unauffällig in die Stadtgemeinde einzuleben beginnt. Vor dem Hintergrund der zeitgeschichtlichen Ereignisse, die im Angriff der japanischen Streitmacht auf Pearl Harbour gipfeln und zur Ausweitung des zweiten Weltkrieges führen, wird die kleinstädtische Idylle jäh unterbrochen. Nur durch das unvermutet tapfere Verhalten einer bis dato unscheinbaren und zurückgezogen lebenden Frau kann die Situation vor einer Eskalation gerettet werden. Im Mittelpunkt dieses Buches steht die Liebesgeschichte zwischen einem Japaner, dem vermeintlichen Feind und der bis dato in Liebesdingen völlig unerfahrenen Sophie, deren neuerweckten Gefühle eine harte Probe bestehen müssen. Ein wenig an McCulloughs "Die Ladies von Missalonghi" erinnernd, fehlt Trobaughs Roman allerdings eine gehörige Portion Humor und Ironie und droht, sich stellenweise in Stereotypen eines Kitschromanes vor dem Hintergund des zweiten Weltkrieges zu verlieren. Mit sprachlich abnützten Bildern werden die Gefühle der Hauptfiguren meist nur angedeutet, die wechselnde Erzählperspektive garantiert zwar Abwechslung bei der Lektüre, wirkt aber größtenteils zu konstruiert und künstlich. Insgesamt ist der Roman trotzdem unterhaltend und teilweise berührend, vermag aber leider keinen sehr nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen.

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Personen: Trobaugh, Augusta