Antunes, António Lobo
Einen Stein werd ich lieben Roman
Buch

Ein außenstehender Vater als Familientrauma. (DR) Der Kern des vielschichtigen, vielstimmigen und voluminösen Romans ist schnell erzählt: 50 Jahre trifft sich ein verheirateter Familienvater jeden Mittwochnachmittag mit seiner Geliebten in einem Stundenhotel. Dort stirbt er auch. Alle in der Familie scheinen davon gewusst zu haben. Viel schwerer schon ist es, die "Handlung" des Romans wiederzugeben: Es gibt zwar eine Vielzahl von Geschichten, Motiven und Handlungsstrangähnlichem, aber Lobo Antunes erzählt nicht geradlinig-chronologisch. Vielmehr setzt sich der Roman aus EinzelerzählerInnen zusammen, einem ganzen Stimmenchor, der in monologischen Kapiteln und in langen Sätzen insistierend, immer wieder bestimmte Motive und Erfahrungen aufführend, die komplizierte Beziehung zur Hauptfigur, zum Vater, thematisiert. Auch dessen Position und Geschichte kommen zur Sprache, seine Traumata, Enttäuschungen und Wünsche. Alle Personen formulieren die Schwierigkeit zu lieben, ihre enttäuschten Erwartungen und kurzen Glückserfahrungen. - Herausfordernde Weltliteratur. Nur für literarisch versierte und ausdauernde LeserInnen.


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Personen: Antunes, António Lobo Meyer-Minnemann, Maralde

Antunes, António Lobo:
Einen Stein werd ich lieben : Roman / António Lobo Antunes. Aus dem Portug. von Maralde Meyer-Minnemann. - München : Luchterhand, 2006. - 669 S.
ISBN 978-3-630-87216-2 fest geb. : ca. € 25,70

Zugangsnummer: 2022/0112
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Ant - Buch