Felix mag Röcke. Und damit differenziert er sich sehr von anderen Jungs in seinem Alter. Am liebsten trägt er weite, luftige Röcke, die ihm um die Beine schweben, aber auch gegen die Glitzerkleider seiner Schwester hat er nichts einzuwenden. In seiner Familie akzeptieren das alle. Problematisch wird es erst, als die Familie in eine Stadt zieht und Felix einen neuen Kindergarten besucht. Plötzlich wird er als Außenseiter abgestempelt, von seinen Freunden verlacht und ausgegrenzt. Auch die Erwachsenen tuscheln, sie verunsichern und verletzen damit den sonst so fröhlichen Jungen. Da hat Felix' Papa eine Idee: Er kauft sich einen grünen Rock und spaziert Rock an Rock mit seinem Sohn selbstbewusst durch die Straßen. Argwöhnische Blicke, leises Getuschel und offene Kritik lassen die beiden nun überzeugt an sich abprallen. Auch im Kindergarten kann Felix nun zu seiner Vorliebe für Röcke stehen und hält unsinnigen Bemerkungen mit klaren Argumenten stand: Ich möchte auch anziehen dürfen, was mir gefällt, und das sind eben Röcke und Kleider. So vermittelt "Der Junge im Rock" eine klare, unmissverständliche Botschaft, die für Individualität, Durchsetzungsvermögen, gegenseitigen Respekt, Toleranz und Akzeptanz eintritt. Ein Bilderbuch, das dieses Thema in Bild und Text auch bereits kleinen Kindern verständlich und ohne zu moralisieren nahebringt. Ein Bilderbuch auch, das mit gängigen Geschlechterstereotypen und festgefahrenen Rollenbildern aufräumt, auch und besonders bei Erwachsenen.
Altersempfehlung: ab 4 Jahren.
Personen: Brichzin, Kerstin
Fa Bric
Brichzin, Kerstin:
Der Junge im Rock / Kerstin Brichzin [Text]. Igor Kuprin [ Ill.]. - Bagteheide : minedition, 2018. - [32] S.
ISBN 978-3-86566-328-3 fest geb. : EUR 14,00
Familie, Ehe, Persönlichkeitsbildung - Buch