Selbstbestimmte Lösungen können die Probleme von Afrikas Landwirtschaft überwinden û das zeigen viele Beispiele. Doch sie sind gefährdet, wenn es dem Machtkartell von Wirtschaft, Politik und internationalen Entwicklungsorganisationen gelingen sollte, seine Vorstellungen einer "Grünen Revolution" durchzusetzen.
"Afrikas Bauern sind arm, weil sie nicht genug Dünger, Pestizide und patentiertes Saatgut benutzen", behaupten die Agro-Konzerne. "Sie sind arm, weil sie nicht genug exportieren", ergänzt die Weltbank und fördert Handelsliberalisierung und Privatisierung. "Sie brauchen mehr Gen- und Biotechnologie", rät die US-amerikanische Rockefeller-Stiftung, um neue "Wundersorten" von Reis, Mais und Cassava zu schaffen. Sie alle drängen Afrikas Regierungen zu einer "Grünen Revolution", die die Landwirtschaft für die angeblichen Chancen der Globalisierung fit machen soll. Dann werde die Armut verschwinden. Nur die Bäuerinnen und Bauern selbst werden nicht gefragt. Dabei gibt es zahllose Bauernorganisationen, die genau wissen, was sie wollen: Eine Landwirtschaft, die die Ernährung sichert, die Umwelt nicht belastet und die Abhängigkeit von Dumping-Importen, globalen Konzernen und kostspieliger Technologie verringert. Dafür brauchen sie keine Genpflanzen, keinen teuren Chemiedünger, keine Agrargifte und keine Milliarden-Investitionen.
Personen: Hoering, Uwe
B-LA21-Hoe
Hoering, Uwe:
Agrar-Kolonialismus in Afrika : Eine andere Landwirtschaft ist möglich / Uwe Hoering. - Hamburg : VSA-Verl., 2007. - 160 S. - Literatur- und URL-Verz.
ISBN 978-3-89965-248-2 : 11,80 EUR
Agrarpolitik: International - Buch