Unsere Welt ist laut geworden. Kurt Tucholskys satirische Zeitdiagnose aus dem Jahr 1931, wonach der Mensch vornehmlich zwei Eigenschaften habe: Krach zu machen und nicht zuzuhören, beschreibt heute so etwas wie einen gesellschaftlichen Allgemeinzustand. Der Lärm als Signum der Industriegesellschaft hat sich wie eine Glocke über die menschliche Zivilisation gelegt. Von überall her dringen Geräusche und Klänge auf uns ein, die die Kauflust stimulieren, die Arbeitsleistung steigern oder einfach nur "Stimmung" machen sollen. Klang gerät - wie auch schon Energie, Luft und Information - als Teil der gegenwärtigen ökologischen Krise in Missbrauch.

Die im folgenden dokumentierten Beiträge der Tagung und der parallel zu dieser Publikation erscheinenden CD "klangwege und Hörbilder" sind Ergebnis einer intenisiven Suche nach einer Klangkultur, die der elementaren Bedeutung unseres Hörsinns gerecht wird. Es sind tastende Versuche, den "Verlust der Stille" nicht nur zu beklagen, sondern dem Hören in einer visuell dominierten Kultur einen gebührenden Platz einzuräumen.

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Serie / Reihe: Herrenalber Forum

Personen: Evangelische Akademie Baden

Schlagwörter: Musik Stille Klangwege akustische Ökologie Hörbilder Lärmgesellschaft akustischer Müll