"Man warf mir vor, die innere Sicherheit der DDR angegriffen zu haben, indem ich Freunde, Bekannte und Kollegen gegen die Verhältnisse in der DDR aufgehetzt hätte mit dem Ziel, konterrevoulutionäre Zustände wie in Polen auf die DDR übertragen zu wollen. Weiter hätte ich die Bündnispolitik der DDR angegriffen, indem ich die Regierung der DDR als Marionette Moskaus bezeichnet hätte; und schließlich hätte ich sogenannte freie Wahlen verlangt mit dem Ziel, die DDR der Bundesrepubilk einzuverleiben. Zu alledem hätte ich versucht, Kollegen zum Streik aufzuhetzen, Partei- und Gewerkschaftsfunktionäre als Handlanger beschimpft, die nationale Volksarmee der DDR als russische Satellitentruppe bezeichnet usw. ... Das Gericht verurteilte mich wegen staatsfeinlicher Hetze zu einer Haftstrafe von fünf Jahren und sechs Monaten."

" Solche Darstellungen sind typisch für die Fälle von etwa 100 gewaltlosen politischen Gefangenen, die amnesty international jährlich in der DDR adoptiert. Meist handelt es sich um Ausreisewillige, die inhaftiert wurden, weil sie versucht hatten, das Land ohne Genehmigung zu verlassen, oder ihre Bemühungen, eine derartige Erlaubnis zu erhalten, beharrlich fortgesetzt hatten. Da in diesen Fällen eine strenge Geheimhaltung gewahrt wird, liegt die tatsächliche Anzahl inhaftierter Personen vermutlich weit höher."

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Serie / Reihe: amnesty international publication

Personen: Amnesty International Sektion der Bundesrepublik Deutschland

Schlagwörter: DDR Menschenrechte Recht Ausreise Politische Verfolgung Stasi Amnesty International MfS politische Gefangene