Dicke Luft in Bitterfeld, Schaum auf der Elbe, Tagebaukrater in der Lausitz, radioaktive Wismut-Halden: weite Teile Sachsens waren einst in der DDR ökologisches Krisengebiet.
Junge Menschen begannen deshalb über Zukunftsfragen öffentlich zu diskutieren und Bäume zu pflanzen. Das war Ende der siebziger Jahre. Es entstand eine alternative Szene, die spektakuläre Aktionen erdachte, Untergrundschriften druckte und erste Demonstrationen organisierte. Die Machthabenden betrachteten diese Aktivitäten immer als Angriff und Bedrohung. Viele Mitstreiter*innen wurden deshalb von der Stasi verfolgt und dadurch politisiert. Die unabhängige Umweltbewegung entwickelte sich so zu einem wichtigen Teil der Opposition und zu einer Säule der Demokratiebewegung im Herbst '89. Auch nach 1989 brachten sich viele in den Erneuerungsprozess ein. Sie bewegen die Gesellschaft bis heute.
Dieses Buch beleuchtet die Entstehung und Entwicklung der alternativen Umweltszene der DDR und ihre grenzüberschreitenden Impulse. Michael Beleites, einst selbst engagierter Umweltaktivist, stellt plastisch Aktionen & Akteure vor. Dazu hat er seltene Dokumente und Fotos seiner damaligen Mitstreiter*innen zusammengetragen. Ein historisches und doch sehr aktuelles Buch.
Serie / Reihe: Schriftenreihe des Sächsischen Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der Ehemaligen DDR
Personen: Beleites, Michael
B-PG23-Bel
Beleites, Michael:
Dicke Luft: Zwischen Ruß und Revolte : Die unabhängige Umweltbewegung in der DDR / Michael Beleites. - Leipzig : Evangelische Verlagsanstalt Leipzig, 2016. - 260 S. ; 19 cm. - (Schriftenreihe des Sächsischen Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der Ehemaligen DDR)
ISBN 978-3-374-04271-5 : 9,90 EUR
Politik/Geschichte: DDR - Buch