Einst waren die Grünen Hoffnungsträger*innen und Bürger*innenschreck zugleich. Heute gelten sie als handzahme Regierungspartner*innen in Berlin. Sind sie durch Gehard Schröder domestiziert worden oder blockieren sie sich selbst? Jedenfalls konnten sie bisher die verbeiteten Zweifel an ihrer Regierungsfähigkeit nicht ausräumen. Unklar bleibt ihr Profil: wo sie wirklich stehen, was sie wirklich wollen, wer sie wirklich sind.
So groß die Probleme der Partei auch sind, noch gravierender ist das Führungsversagen. Es ist nicht gelungen, jenseits der Strömungen ein stategisches Zentrum aufzubauen. Es fehlt am Know-How der Regierungssteuerung. Mit Joschka Fischer sitzt der Richtige im falschen, mit Jürgen Trittin der Falsche im richtigen Ministerium.
Erst mit Renate Künast und Fritz Kuhn deutet sich eine Wende in der grünen Politik an. Nur wenn Kuhns "erfolgreiches Notstandsregime" greift, können die Grünen gegen die FDP gewinnen. Dieser Ausscheidungskampf wirddie Bundestagswahl 2002 entscheidend prägen.
Dies ist die erste vertiefende Analyse des rot-grünen Regierungsexperimentes in Berlin. Der Grünen-Experte Joachim Raschke weiß, wie es hinter den Kulissen der kompliziertesten Partei Deutschlands zugeht. Seine schonungslose Analyse stellt die unangenehmen Fragen, die die Grünen beantworten müssen, wenn sie eine Zukunft haben wollen. Er zeigt, wie Parteien in der Mediendemokratie funktionieren und wie Regierungshandeln gesteuert wird.
Personen: Raschke, Joachim
B-PG22-Ras
Raschke, Joachim:
¬Die¬ Zukunft der Grünen : "So kann man nicht regieren"; mit einem Beitrag von Achim Hurrelmann / Joachim Raschke. - Frankfurt/M. [u.a.] : Campus, 2001. - 470 S.
ISBN 978-3-593-36705-7 : 49,80 DM
Politik: Deutschland - Buch