Der Verknüpfung von Erzählung und Philosophieren, dem hervorstechenden Merkmal der Bücher Peter Sloterdijks, ist es zu verdanken, dass zu Beginn des 21. Jahrhunderts etwas Grundstürzendes über Globalisierung zu erfahren ist.
Denn der Autor nimmt die mit der Vorstellung der Erde als Globus verbundenen historisch-philosophischen Konsequenzen ernst und gelangt zur These: Was als Globalisierung gelobt oder verschrien wird, ist die Endphase eines mit der ersten Erdumrundung einsetzenden Prozesses. Und: Es lassen sich bereits Elemente für eine neue Epoche jenseits der Globalisierung registrieren.
In der Endphase der Globalisierung hat sich das Weltsystem vollständig entwickelt und bestimmt als kapitalistisches die gesamten Lebensverhältnisse.
Der Londoner Kristallpalast, Ort der ersten Weltausstellung 1851, dient Peter Sloterdijk als ausdrucksstärkste Metapher für diese Situation: Der Palast stellt die unvermeidliche Exklusivität der Globalisierung, die Errichtung eines Komfortgebildes, vor Augen, also den Auf- und Ausbau eines Weltinnenraums, dessen Grenzen unsichtbar, von außen jedoch nahezu unüberwindbar sind und der von anderthalb Milliarden Globalisierungsgewinner:innen bewohnt wird - die dreifache Zahl von Menschen steht v o r der Tür.
Personen: Sloterdijk, Peter
B-PG33-Slo
Sloterdijk, Peter:
Im Weltinnenraum des Kapitals : für eine philosophische Theorie der Globalisierung / Peter Sloterdijk. - Frankfurt/M. : Suhrkamp, 2005. - 415 S.
ISBN 978-3-518-41676-1 Festeinband : 24,80 EUR
Globaler Süden: Wirtschaft - Buch