"Mädchen" als linguistisches Konstrukt gekoppelt an gesellschaftliche Bedeutungen sowie Mädchen als Akteur:innen im Kontext ihrer historischen Wahrnehmung sind Instrument und Gegenstand der vorliegenden Untersuchung auf sprachlicher und symbolischer Ebene.
"Man wird nicht als Frau geboren, man wird dazu gemacht." Unberücksichtigt bleibt bei Simone de Beauvoirs Feststellung allerdings, dass es "Mädchen" sind, die nicht als Frauen geboren werden, sondern zu ebensolchen gemacht werden. Diese implizite Gleichsetzung von Erwachsenen und Kindern zeigt Meike Lauggas in Bezug auf ihren jeweiligen gesellschaftlichen Stellenwert und sie beginnt ihre spannende Untersuchung beim Wort:
"Mädchen" ist seit dem 18. Jahrhundert eine Verkleinerungsform, deren Entstehungshintergründe auf sprachhistorischer Ebene beleuchtet werden. Habsburgische Mädchenschul-Akten werden hierfür als Quellen gelesen, die einen der ersten Orte intensiver Diskursivierung von Mädchen darstellen und ihr Leben ein Stück weit vorstellbar machen.
Die historische Neubewertung weiblicher Kindheit, zu der die Autorin gelangt, bietet neue Perspektiven hinsichtlich der Prävention von (sexualisierter) Gewalt gegen Mädchen sowie auf aktuelle Sozialisations- und Koedukationsdebatten. Abschließen analysiert die Autorin heutige feministische Bilder und Thematisierungen von Mädchen, z.B. in "Girly" und "Görl".
Im Anhang findet sich eine Adressenübersicht von Mädcheninitiativen und -beratungseinrichtungen im deutschsprachigen Raum.
Serie / Reihe: Feministische Theorie 40
Personen: Lauggas, Meike
B-PK40-Lau
Lauggas, Meike ¬[Verfasser]:
Mädchenbildung bildet Mädchen : Eine Geschichte des Begriffs und der Konstruktion / Meike Lauggas. - 1. Auflage. - Wien : Milena Verlag, 2000. - 241 Seiten ; 21cm. - (Feministische Theorie; 40)
ISBN 978-3-85286-075-6 Broschur : EUR 12,00
Bildung: Allgemeines - Buch