Der sächsische und thüringische Uranerzbergbau, bis 1990 drittgrößter der Welt, war abgeschirmt wie kein anderer Industriezweig in der DDR. Was für eine halbe Million Bergleute und ihre Familien Teil der eigenen Biografie war, bleibt für die meisten Besucher der Wismut-Region bis heute eine geheimnisvolle Terra incognita.

Wann immer sie kommen û die Bilder und Eindrücke, die sie mitnehmen, sind wenig später bereits Geschichte, denn seit 1991 saniert der ehemalige Uranproduzent seine Hinterlassenschaften. Radioaktive Abraumhalden, riesige Schlammteiche, kilometerlange Grubenhohlräume müssen für Jahrhunderte sicher verwahrt werden û ein 6,2 Milliarden Euro teures Sanierungsvorhaben mit rund 1400 Einzelprojekten, das in der Geschichte des internationalen Uranerzbergbaus kein Vorbild hat.
Diese bislang umfangreichste Filmdokumentation über die Wismut besteht aus zwei Teilen. Im 1. Teil erzählen die namhaften Filmdokumentaristen Joachim Tschirner und Burghard Drachsel die Geschichte der Wismut von 1945 bis 1989. Mithilfe vieler Zeitzeugen und mit zumeist unbekanntem Filmmaterial aus den Archiven der SDAG Wismut ermöglichen sie Einblicke in eine bislang absolute Tabuzone der DDR.
Im 2. Teil begleiten die Dokumentaristen im Auftrag der Wismut GmbH über mehrere Jahre das größte Umweltprojekt Europas, von der bundesdeutschen Öffentlichkeit lange Zeit nicht zur Kenntnis genommen. Mit bisher unveröffentlichten Bildern erzählt der Film, wie und mit welch aufwendigen Technologien vom Uranerzbergbau schwer gezeichnete Gebiete in revitalisierte Landschaften gewandelt werden.

Wismut û in der Vergangenheit Synonym für hemmungslosen Raubbau der Natur û steht heute für eine effiziente Sanierung kontaminierter Gebiete als Voraussetzung für deren wirtschaftliche und ökologische Genesung.
In dem Bonuskapitel anlässlich der Bundesgartenschau in Gera und Ronneburg beschreiben die Autoren die Ausgangssituation für die wohl ungewöhnlichste deutsche Gartenschau. Die Visionen der Landschaftsgestalter sind in Gera und in der Neuen Landschaft von Ronneburg Realität geworden. Davon kann sich jeder Besucher der Bundesgartenschau überzeugen. Vor allem dort, wo sich mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union das Antlitz einer Region und deren Wirtschaftskraft verändert haben.

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Personen: Tschirner, Joachim Drachsel, Burghard

Schlagwörter: DDR Sachsen Kernenergie Atomenergie Uranbergbau Thüringen WISMUT Nuklearenergie Kernkraft

Interessenkreis: Kernenergie