Kleinkriminelle Machenschaften eines Clans und die Auswirkungen der Bankenkrise verquicken sich zu einem breit gefächerten Kriminalfall. (DR) Das Thema Bandenkriminalität und die ausweglose Situation Minderjähriger, die in diesem Netz aus Gewalt, Macht und Abhängigkeit gefangen sind, scheint dem erfolgreichen dänischen Krimiautor Jussi Adler-Olsen besonders am Herzen zu liegen. So steht der fünfzehnjährige Marco im Zentrum von Carl Mørcks fünftem Fall: Er will das Leben als Kleinkrimineller hinter sich lassen, sagt sich von dem Clan, in dem er aufwuchs, los und versucht, alleine auf der Straße zu überleben. Dicht auf den Versen ist dem intelligenten Jungen nicht nur sein Clan, sondern auch ein Trupp kaltblütiger Auftragskiller aus Afrika. Denn Marco ist auf seiner Flucht in einem Waldstück auf eine Männerleiche gestoßen - ein Mord, für den sein Clan verantwortlich ist und der weite Kreise zieht: Unter anderem führt er zu einem Entwicklungshilfeprojekt in Afrika, zur Bankenkrise und zu Korruption in Millionenhöhe... Kein leichter Fall, den Rose für das ein wenig bizarre Team des Sonderdezernats Q an Land gezogen hat! Es ist ein kompliziertes Geflecht an Handlungsfäden, das Adler-Olsen hier aufbaut: Manches fügt sich fast zu leicht ineinander, aber durch den weit verzweigten Plot und den Sympathieträger Marco, der die LeserInnen von Beginn an für sich einnimmt, bleibt der Thriller bis zum Schluss spannend. Einziges Manko für Mørck-Fans: Carl, Rose und Assad und damit ihr genial trocken kommentierter Ermittlungsalltag treten diesmal oft in den Hintergrund. Insgesamt wieder äußerst unterhaltsame Krimikost!

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Personen: Adler-Olsen, Jussi

Interessenkreis: Krimi