Familiengeschichte auf zwei Zeitebenen, die geschickt miteinander verwoben sind und nach und nach Geschehnisse in Gegenwart und Vergangenheit erhellen.
Rezension
Im Jahr 2010 treffen sie sich zum Weihnachtsfest auf dem Familienanwesen: Grâce, ihre Tochter Lise und deren Bruder Nathan mit seinen Zwillingen Colin und Soline. Gestört wird die sonst herrschende festliche Atmosphäre dadurch, dass Grâces Ehemann Thomas, der die Familie vor fast dreißig Jahren verlassen hatte, plötzlich dort auftaucht, um mit seinen Kindern zu sprechen. Seltsame Dinge geschehen und verdüstern die Stimmung nachhaltig. Parallel zu diesem Handlungsstrang stehen Tagebuchauszüge von Grâce aus dem Jahr 1981, in denen sie von ihrem polnischen Au-pair-Mädchen Christina erzählt, der sie sich in Alter und Schönheit unterlegen fühlt und an die sie fürchtet, ihren Mann Thomas zu verlieren. Nach und nach wird das Geheimnis um Eifersucht, Selbsthass und vergangene Liebe gelüftet und Nathan, der die aktuellen Ereignisse in Selbstgesprächen mit seiner bei der Geburt der Zwillinge verstorbenen Frau Cora erzählt, muss Einiges verkraften, findet aber auch eine neue Liebe. - Eine dunkle Familiengeschichte voller Schwermut, die nicht in allen Punkten schlüssig ist, an dunklen Winterabenden aber für wohlige Schauer sorgen kann und allen Leserinnen gefallen wird, die es lieben Geheimnisse aufzudecken. (Übers.: Doris Heinemann)
Personen: Bertholon, Delphine
Berth
Bertholon, Delphine:
Am Anfang war der Frost : Roman / Delphine Bertholon. - 1. Aufl. - München : Limes, 2014. - 316 S. ; 22 cm. - Aus dem Franz. übers.
ISBN 978-3-8090-2627-3 fest geb. : 19,99
Schöne Literatur - Buch