Nach vielen Jahren holt Maria Reimers ihre Jugend im Köln der ersten Kriegsjahre ein.
Rezension
Köln, 1937. Die 17-jährige Maria möchte Fotomodell werden und bewirbt sich heimlich im renommierten Düsseldorfer Atelier Bertrand. Dort fotografiert sie der geheimnisvolle und gut aussehende jüdische Fotograf Noah. Maria kann nicht aufhören, an ihn zu denken. Doch auch die SS wird auf Marias Fotografien aufmerksam und möchte die junge Frau zur Ikone der nationalsozialistischen Modepropaganda machen. Marias Vater, ein Geschäftsmann aus der Severinstraße, ist gegen ihre Karriere und verbietet ihr jeglichen Kontakt mit dem Atelier Bertrand. Aber Maria widersetzt sich und gerät immer tiefer hinein in den Strudel aus eigenen Interessen, politischem Widerstand und deutscher Vorkriegseuphorie. Viele Jahre später findet Marias Enkelin im Haus ihrer Großmutter eine Menge Bargeld und Goldbarren, die aus der Kriegszeit zu stammen scheinen. Sie macht sich auf die Suche nach der Vergangenheit ihrer Großmutter und kommt dabei einem lange gehüteten Familiengeheimnis auf die Spur ...
Vielschichtiger, autobiografisch inspirierter Roman, der sehr geschickt die zwei Zeitebenen miteinander verbindet und so die Ereignisse um Maria Reimers Vergangenheit aufleben lässt. Sensibel, authentisch und mit viel Regionalbezug geschrieben. Sehr empfehlenswert.
Rezensent: Vanessa Görtz-Meiners
Personen: Wieners, Annette
Wiene
Wieners, Annette:
Das Mädchen aus der Severinstraße : Roman / Annette Wieners. - 1. Auflage. - München : Blanvalet, 2019. - 477 Seiten ; 20 cm x 12.5 cm
ISBN 978-3-7645-0685-8 Festeinband : EUR 20,00
Schöne Literatur - Buch