Der 13-jährige Paul, aufgewachsen unter dem Einfluss der Nazi-Ideologie, wartet im Berlin der Nachkriegszeit 1947 auf seinen verschollenen Vater.
Altersempfehlung: ab 13 Jahren.
Rezension
1947 ist der Zweite Weltkrieg seit zwei Jahren vorbei, und der 13-jährige Paul wartet auf die Rückkehr seines im Krieg verschollenen Vaters, seines Helden, der für Deutschland gekämpft hat. Ihm hatte er versprochen, gut auf seine Mutter aufzupassen. So kümmert er sich nun um die Beschaffung von Lebensmitteln und Heizmaterial - auf dem Schwarzmarkt, auf dem er in den Trümmern der zerbombten Häuser gefundene "Schätze" eintauscht, und beim "Kohlenklau" von den Zügen. Mit seiner "Bande" erlebt er Abenteuer in der Trümmerlandschaft, angeführt von der 16-jährigen Falke, einer ehemaligen Flakhelferin, die wütend ist über die deutsche Niederlage und die Sieger hasst, gleich ob Russen oder Amerikaner. Paul bewundert sie, und deshalb will er den neuen Freund seiner Mutter, den amerikanischen Soldaten Bill, unbedingt verjagen, ja sogar umbringen - denn wie kann seine Mutter nicht an die Rückkehr seines Vaters glauben. Doch seine Entschlossenheit gerät ins Wanken, je mehr er Bill kennenlernt, und langsam stellt er die Naziparolen in Frage. Als sein Vater wirklich zurückkommt, bricht keineswegs eine gute Zeit an.
Ein eindrücklich erzählter Roman über die Gefühle und Gedankengänge eines Jugendlichen in der Nachkriegszeit, der langsam die Naziideologie in Frage stellt und zu verstehen beginnt, welche Traumata der Krieg bei vielen Menschen hinterlassen hat. Für Jugendliche ab 13 Jahren sehr empfohlen.
Personen: Bergmann, Sarah
Bergm
Bergmann, Sarah:
Der Junge aus dem Trümmerland / Sarah Bergmann. - 1. Auflage. - Bamberg : magellan, 2020. - 237 Seiten ; 22 cm
ISBN 978-3-7348-4723-3 fest geb. : EUR 15.00
Jugendbücher (ab 13 Jahre) - Buch